Ablauf Praxisausbildung
Da ich immer wieder, natürlich auch mit Recht, gefragt werde, wie denn die Prüfung und das ganze Szenario abläuft, werde ich hier mal den ganzen Ablauf erläutern.
Der Anfang:
Die Anmeldung für die Prüfung zum Sportbootführerschein kann beim DSV (Deutsch Segler Verband) oder DMYV (Deutsche Motoryacht Verband) erfolgen. Der Deutsch Segler Verband mit Sitz in Hamburg, nimmt am Samstag die Prüfungen ab, der Deutsche Motoryacht Verband mit Sitz in Bremen, am Sonntag.
Auf der Internetpräsenz gibt es die entsprechenden
- Anmeldeformulare: Links: DSV-Formular DMYV-Formular
- Prüfungstermine: Links: DSV-Termine
- Kostenrechner: DSV-Rechner DMYV-Tabellle
Da es ein Vertrag zwischen Dir und der Prüfungskommission ist, muss das Anmeldeformular von Dir unterschrieben ( Wie auch beim PKW Führerschein). Danach schickst Du die Unterlagen an den entsprechenden Verband.
Vorgehensweise:
Zuerst blocke Dir Deinen Wunschtermin zur Prüfung, bei der Kommission Deiner Wahl. Die theroretische Prüfung kann auch an einem anderen Tag als die praktische Prüfung abgelegt werden. Anschließend lädst Du Dir das Anmeldeformular von der Homepage der gewünschten Kommission herunter und füllst es für die gewünschte Prüfung aus.
Ist das Formular soweit ausgefüllt, bei Fahrschule " Enjoy " noch reinschreiben. Dann mit einer Kopie des PKW-Führerscheins, einem Lichtbild sowie dem ärztlichen Attest an die Prüfungskommission schicken.
Falls Ihr noch keinen Führerschein besitzt, weil jünger als 18 Jahre, benötigt ihr die Vollmacht oder Erlaubnis der Eltern ( Erziehungsberechtigten ).
Solltet Ihr den Führerschein entzogen bekommen haben, dann müsst ihr ein Führungszeugnis vorlegen. Dann am besten mal bei der Kommission anrufen und nachfragen.
Dazwischen kommt nun die Praxisschulung.
Je nachdem welchen Ausbildungsgrad Du buchen willst, gibt es die Standardschulung von 60 Minuten mit vorheriger Knotenabfrage (Achtknoten, Kreuzknoten, Palstek, Einfacher Schotstek, Doppelter Schotstek, Stopperstek, Webleinstek, Webleinstek auf Slip, Rundtörn mit zwei halben Schlägen, Belegen einer Klampe mit Kopfschlag) um zu sehen, ob irgendwo was klemmt. Geschult und geübt werden alle Manöver (An- und Ablegen, Rettungsmanöver (PüB), kursgerechtes Aufstoppen, Wenden auf engem Raum, Fahren nach Schifffahrtszeichen/Landmarken, Anlegen einer/s Rettungsweste/ Sicherheitsgurts, Manöverschallsignale, Steuern nach Kompass, Peilen.
Diese Schulung kostet inkl. Prüfungsfahrt und 19 % MwSt. 149,00 Euro*. Bei Anmeldung über den DMYV wird ein Zuschlag von 20 € erhoben, da die Prüfung an einem Sonntag stattfindet.
*Barzahlung an Bord, da kein Zahlgerät. Dafür gibt es eine Rechnung.
Alternativ biete ich einen Intensivkurs mit 90 Minuten Schulungszeit und mit ebenfalls Schulung aller Manöver wie in der Standardschulung. Hier hast Du mehr Zeit, um die wichtigsten Manöver wie, Person über Bord, an bzw. ablegen, nach Kompass fahren intensiver zu lernen. Das sind die anspruchsvollsten Manöver, die wirklich auf dem Punkt sitzen müssen.
Stelle Dir vor, Du willst anlegen, das Boot dreht nicht richtig rein und der Bug landet auf dem Steg... oder Du überfährst die Boje bei Person über Bord Manöver...
Die Mehrkosten für diese Schulung betragen nicht die Hälfte von 60 Min., sondern nur 50,00 Euro mehr.
Also Gesamtkosten all inkl. 199,00 Euro* . Bei Anmeldung über den DMYV wird ein Zuschlag von 20 € erhoben, da die Prüfung an einem Sonntag stattfindet.
*Barzahlung an Bord, da kein Zahlgerät. Dafür gibt es eine Rechnung.
Glaube mir und meiner Erfahrung, es lohnt sich. Einmal durchgefallen gehen die Kosten noch höher, das muss nicht sein. Meine Quote ist 100 % Bestehen seit langen schon. Das geht nur über eine qualitativ hochwertige Top-Ausbildung. Dafür stehe ich höchstpersönlich.
Hier noch eine Überesicht der Manöversprache für die Praxisausbildung SBF See / SBF Binnen
Kann man gerne auch ins Boot legen, damit man es nicht vergisst. 😉
Bei den verschiedenen Manövern fallen jeweils unterschiedliche Komandos an, welche der Schiffsführer geben oder ausrufen muss, damit die Deckscrew Bescheid weiß, was zu tun ist.
Beim Ablegen: // Vor und Achterleinen los.//
Vor dem Einlegen des Rückwärtsgangs sollte die Frage kommen // Achtern frei ? oder Achteraus frei ? // Oft sieht man selber nach hinten nicht alles, also immer die Crew mit einbeziehen. Selbstverständlich ist bei der Rückwärtsfahrt auch immer mal nach hinten zu sehen, ( Schulterblick)
ob sich nicht irgendein Hindernis im Heckbereich des Bootes befindet.
Nach einem Aufstopp Manöver, wenn dass Boot steht, kommt die Meldung // Kursgerecht aufgestoppt ! //
Nach einer Wende auf engstem Raum kommt die Meldung // Gegenkurs liegt an ! //
Hier ist zu achten, über welche Richtung man eindreht, Die Äußere Maschine muss immer voraus und die Innere Maschine muss achterlich drehen.
Und immer auch Ausschau halten nach Hindernissen.
Fahren nach Kompasskurs Wenn der gewünschte oder geforderte Kurs anliegt, kommt die Meldung // z.B. 90 Grad (oder gewünschte Kurs) liegt an //, Bei Peilungen mit Kompass, nicht in der Nähe von Metallischen oder Magnetischen Gegenständen aufhalten
Person/Mensch über Bord Manöver Nachdem der Ausruf Person über Bord, an Backbord ( oder Steuerbord ) erfolgt ist, den Ausruf wiederholen, damit die ganze Crew Bescheid weiß. Gleichzeitig auf Leerlauf schalten und das Steuerrad in die Richtung des über Bord gegangenen Havaristen eindrehen. Ohne Hektik.
Nächste Meldungen lauten wie folgt: // Rettungsmittel ausbringen... Ausguck besetzen. MoB Taste drücken.. klarmachen zur Aufnahme an Backbord //
Anschließend eine Umdrehung das Steuerrad zurückdrehen und mit Vorwärts sich geradewegs vom Havaristen entfernen. Nach ca. 50 Meter umdrehen und den Havaristen laut Ausbildung anfahren und Manöver zu Ende fahren.
Beim Anlegen : // Vor und Achterleine klarmachen, Vorspring klarmachen zum Eindampfen. //
Mögliche Schallsignale, die der Schiffsführer geben könnte, wenn er eindreht nach:
Steuerbord = 1 kurzes Schallsignal von ca. 1 Sekunde Länge.
Backbord = 2 kurze Schallsignale von ca. 1 Sekunde Länge.
Bei Maschine läuft rückwärts = 3 kurze Schallsignale von ca. 1 Sekunde Länge.
Immer eine handbreit Wasser unterm Kiel und schöne Stunden auf dem Wasser.
Karl Heinz (Kalle) von Deiner " Enjoy Bootsfahrschule "
